Mobilitätsbudget statt Dienstwagen: Alles, was Unternehmen wissen müssen
Inhalt
Warum das Mobilitätsbudget immer wichtiger wird
Die klassische Lösung für die Firmenmobilität – der Dienstwagen – wird zunehmend hinterfragt. Mit einem steigenden Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz, der Veränderung von Arbeitsmodellen und dank steuerlichen Erleichterungen, suchen Unternehmen nach flexibleren und nachhaltigeren Lösungen.
Das Mobilitätsbudget hat sich als zukunftsweisende Alternative etabliert, die nicht nur ökologisch und ökonomisch Vorteile bietet, sondern auch die Mitarbeiterzufriedenheit steigert. Nicht umsonst wünschen sich laut einer Umfrage 55 % der Befragten nachhaltige Mobilitätsangebote von Arbeitgebenden. Mehr als jede:r Zweite würde sogar auf einen Dienstwagen zugunsten eines Mobilitätsbudgets verzichten.
Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Mobilitätszuschuss? Welche Vor- und Nachteile hat das Modell im Vergleich zum herkömmlichen Firmenwagen? Und wie kann die Umstellung auf ein Mobilitätsbudget im Unternehmen gelingen? In diesem umfassenden Beitrag erfahren Sie, was Sie über die nachhaltige Alternative zu einem Dienstwagen wissen müssen.
Was ist ein Mobilitätsbudget?
Ein Mobilitätsbudget ist ein festgelegter Betrag, den Mitarbeitende für verschiedene Verkehrsmittel nutzen können. Sei es für den ÖPNV, den Fernverkehr oder Car-Sharing – der Mitarbeitende hat die Freiheit, das Budget nach seinen persönlichen Bedürfnissen einzusetzen. Diese Lösung fördert eine nachhaltige Mobilität und ist ideal für Unternehmen, die ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren wollen. Damit der Verwaltungsaufwand für Unternehmen gering und die Nutzung für Mitarbeitende möglichst einfach bleibt, lohnt es sich, das Mobilitätsbudget als digitale Lösung von spezialisierten Benefit-Dienstleistern anzubieten.
Beispiel: Ein Unternehmen stellt allen Mitarbeitenden ein Mobilitätsbudget von 100 € pro Monat zur Verfügung. Mit dem Betrag können die Kosten für ÖPNV-Tickets, Sharing-Dienste oder für das Tanken erstattet werden. Für den Mitarbeitenden ist die Kostenerstattung der verschiedenen Transportmittel denkbar einfach: Das ganze funktioniert per App auf dem Smartphone, welches der Mitarbeitende sowieso immer dabei hat. HR-Verantwortliche verwalten die Budgets sowie die Ab- und Anmeldung von Personal ganz bequem mit wenigen Klicks digital über eine Verwaltungsplattform.
Der Vergleich: Mobilitätsbudget vs. Dienstwagen
Ein Mobilitätsbudget bietet eine Vielzahl von Fortbewegungs-Möglichkeiten, die über die Nutzung eines klassischen Dienstwagens hinausgehen. Doch wie bei jeder Entscheidung gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile zu evaluieren:
Vorteile des Mobilitätsbudgets gegenüber einem Dienstwagen
✔️ Nachhaltigkeit: Das Mobilitätsbudget fördert die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrslösungen und hilft somit, den CO₂-Ausstoß zu verringern.
✔️ Flexibilität: Mitarbeitende können das Budget je nach persönlichem Bedarf für verschiedene Verkehrsmittel wie den ÖPNV, Carsharing oder das Fahrrad nutzen. Diese Flexibilität sorgt für eine bessere Anpassung an individuelle Lebensstile.
✔️ Kostenkontrolle: Die Ausgaben für ein Mobilitätsbudget fallen oft geringer aus als die laufenden Leasing-, Versicherungs- und Wartungskosten eines Dienstwagens. Unternehmen können das Budget zudem nach Bedarf anpassen und sind nicht an hohe Fixkosten gebunden.
✔️ Steuererleichterung: Je nach genutztem Transportmittel und je nachdem, in welcher Form der Dienst angeboten wir – per Bezahlkarte, Gutscheine oder App – wird unterschiedlich versteuert. Die meisten Optionen sind aber steuerbegünstigt. Fahrten mit dem ÖPNV können zum Beispiel immer komplett steuerfrei erstattet werden. Für den Arbeitgebenden ist das Mobilitätsbudget daher günstiger als eine gleichwertige Gehaltserhöhung.
✔️ Weniger Verwaltungsaufwand: Die Verwaltung eines digitalen Mobilitätsbudgets von Benefit-Anbietern wie Hrmony erfolgt mit wenigen Klicks. Kein Vergleich zur aufwendigen Administration für die Anschaffung und Wartung eines Dienstwagens.
✔️ Mitarbeiterzufriedenheit: Flexible und nachhaltige Lösungen werden von vielen Mitarbeitenden geschätzt, da sie mehr Gestaltungsfreiheit erhalten und selber entscheiden dürfen, wie sie sich fortbewegen.
✔️ Höhere Gleichbehandlung: Viele Mitarbeitende profitieren von einem Mobilitätsbudget, während der Dienstwagen oft allein aus Kostengründen nur einigen wenigen vorbehalten bleibt. So erfahren maximal viele Mitarbeitende die Wertschätzung durch den Arbeitgebenden in Form eines attraktiven Gehalts-Extras.
✔️ Arbeitgeberattraktivität: Vor allem jüngere Bewerber:innen achten immer mehr auf den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens. Die Positionierung als moderner und umweltbewusster Arbeitgebender mit flexiblen Benefits wird bei der Suche nach Fachkräften immer wichtiger.
Nachteile des Mobilitätsbudgets im Vergleich zum Dienstwagen
✖️ Prestigeverlust: Dienstwagen gelten als Statussymbol, was in manchen Branchen ein wichtiger Anreiz für Mitarbeitende sein kann.
✖️ Abhängigkeit von Mobilitätsdienstleistungen: Je nach Angebot des Mobilitätsbudgets ist der Mitarbeitende auf die Verfügbarkeit von öffentlichen Verkehrsmittel oder Sharing-Angeboten angewiesen. In urbanen Gebieten und Ballungszentren selten ein Problem, aber mit zunehmender Ländlichkeit oft ein Hindernis.
✖️ Einschränkung im persönlichen Komfort: Manche Leute empfinden ein eigenes Fahrzeug als komfortabler als öffentliche Verkehrsmittel und Sharing-Dienste.
✖️ Nicht für alle Mitarbeitenden gleich gut geeignet: In einigen Fällen, besonders für Kolleg:innen im Außendienst, kann ein Dienstwagen immer noch die praktischere Lösung sein, vor allem für Fahrten in ländliche und weniger vernetzte Regionen.
Die drei Modelle zur Umsetzung des Mobilitätsbudgets als Dienstwagen-Alternative
Unternehmen, die überlegen, ein Mobilitätsbudget als Alternative zum Dienstwagen einzuführen, können auf verschiedene Modelle zurückgreifen. Hier sind die drei bekanntesten Modelle sowie ihre Chancen und Risiken:
1. Ergänzendes Modell:
Im ergänzenden Modell wird das Mobilitätsbudget zusätzlich zum Dienstwagen angeboten. Mitarbeitende können das Mobilitätsbudget nach Belieben nutzen, aber der Dienstwagen bleibt als zusätzliche Option bestehen. Dieses Modell wird häufig in Unternehmen eingesetzt, die den Mitarbeitenden eine größere Flexibilität bieten möchten, ohne den Dienstwagen vollständig abzuschaffen. Vor allem Unternehmen mit ländlichen Standorten oder vielen Außendiensteinsätzen profitieren von diesem Modell.
Vorteil: Mitarbeitende haben die maximale Auswahl und können je nach Bedarf und Vereinbarung das Mobilitätsbudget nutzen oder zusätzlich auf den Dienstwagen zurückgreifen.
Nachteil: Das Unternehmen trägt vergleichsweise hohe Kosten für beide Angebote – den teuren Dienstwagen sowie das Mobilitätsbudget.
2. Downsizing-Modell:
Beim Downsizing wird der Dienstwagen durch eine kleinere und günstigere Variante ersetzt und spart Leasing-, Versicherungs- und Kraftstoffkosten ein. Der frei werdende Betrag kann für ein Mobilitätsbudget genutzt werden, um die ganze Belegschaft mit einem Mobilitäts-Benefit zu belohnen.
Vorteil: Das Unternehmen bietet mehr Flexibilität für die ganze Belegschaft bei gleichbleibenden oder reduzierten Kosten, während die Vorzüge einer Dienstflotte erhalten bleiben.
Nachteil: Mitarbeitende, die ein großes, komfortables Fahrzeug gewohnt sind, könnten mit dieser Lösung unzufrieden sein.
3. Ersetzendes Modell:
Das ersetzende Modell ist die radikalste Variante, bei der der Dienstwagen vollständig durch das Mobilitätsbudget ersetzt wird. Mitarbeitende erhalten ein monatliches Budget, das sie für verschiedene Verkehrsmittel flexibel nutzen können. Dieses Modell wird vor allem in Unternehmen bevorzugt, die eine starke Fokussierung auf nachhaltige Mobilität anstreben. Ein kompletter Ersatz ist jedoch nur für Unternehmen in gut vernetzten Regionen realistisch, in denen genug Alternativen zum PKW bereitstehen.
Vorteil: Flexibilität und maximale Förderung nachhaltiger Verkehrslösungen und eine grünere Bilanz als Unternehmen. Arbeitgebende sparen zudem hohe Betriebskosten für Firmenfahrzeuge.
Nachteil: Der Verzicht auf den Dienstwagen könnte für einige Mitarbeitende ein Verlust von Annehmlichkeiten und Prestige bedeuten.
Praktische Tipps zur Implementierung eines Mobilitätsbudgets
Die Einführung eines Mobilitätsbudgets anstelle eines Dienstwagens ist eine strategische Entscheidung, die gut vorbereitet und kommuniziert werden muss. Hier sind einige praktische Tipps für eine reibungslose Implementierung:
1. Evaluierung der Unternehmensbedürfnisse: Prüfen Sie, welche Mobilitätslösungen für Ihre Belegschaft am relevantesten sind. Überlegen Sie, ob ein allgemeines Budget für alle Mitarbeitenden oder ein individuell anpassbares Modell sinnvoller ist.
2. Transparente Kommunikation: Informieren Sie die Mitarbeitenden frühzeitig und klären Sie sie über die Vorteile des Mobilitätsbudgets auf. Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeitenden verstehen, wie das Budget funktioniert, welche Verkehrsmittel genutzt werden können und wie die Abrechnung erfolgt. Bieten Sie die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Feedback zu äußern, um die Akzeptanz zu erhöhen.
3. Auswahl des Anbieters für die digitale Verwaltung: Wählen Sie einen Anbieter, der eine einfache Verwaltung des Mobilitätsbudgets ermöglicht. Digitale Lösungen sind hier klar im Vorteil, da sie die Budgetanpassung und Mitarbeiterverwaltung mit wenigen Klicks realisieren. Mitarbeitende nutzen ihre Budgets ganz einfach per Benefit-App auf dem Smartphone.
4. Pilotprojekt mit Testphase: Testen Sie das Modell zunächst in einem kleinen Team oder einer Abteilung, bevor es auf das gesamte Unternehmen ausgeweitet wird. Dies hilft, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und bereits vor dem unternehmensweiten Roll-out zu beheben.
5. Regelmäßige Erfolgsmessung: Erheben Sie Daten zur Nutzung des Mobilitätsbudgets, zur Mitarbeiterzufriedenheit und zu den Umweltauswirkungen, um den Erfolg der Maßnahme zu messen. Diese Daten können helfen, den Mobilitätszuschuss auch nach der Einführung weiter zu optimieren und an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden anzupassen.
Fazit: Mobilitätsbudget oder Dienstwagen – Welche Lösung passt zu Ihrem Unternehmen?
Ein Mobilitätsbudget bietet Unternehmen eine flexible und umweltfreundliche Alternative zum Geschäftswagen – besonders in urbanen Regionen und gut vernetzten Ballungszentren. Es fördert nachhaltige Mobilität, reduziert Kosten und stärkt die Arbeitgebermarke.
Allerdings eignet es sich nicht für alle: In ländlichen Gebieten oder bei häufigen Dienstreisen bleibt der Firmenwagen oft unverzichtbar. Eine Kombination beider Modelle kann eine sinnvolle Lösung sein, um allen Mitarbeitenden attraktive Mobilitätsoptionen zu bieten – einen Firmenwagen für den Außendienst und ein flexibles Mobilitätsbudget für die ganze Belegschaft. So belohnen Arbeitgebende im Sinne der Gleichbehandlung alle Mitarbeitenden mit einem Mobilitäts-Benefit und tragen gleichzeitig zur Mobilitätswende für eine nachhaltigere Zukunft bei.
Unsere Empfehlung: Prüfen Sie, wie ein Mobilitätsbudget in Ihre Unternehmenskultur passt, um von den Vorteilen zu profitieren und gleichzeitig ein zukunftsweisendes und attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen.