Wirtschaftlichkeit & Alternativen der Betriebskantine
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In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten sind Unternehmen gezwungen, ihre Kostenstrukturen genau zu analysieren und Einsparpotenziale zu identifizieren. Eine der häufig übersehenen, aber kostenintensiven Betriebsausgaben ist die firmeneigene Kantine.
Geschäftsführer und HR-Experten stehen vor der Herausforderung, den Spagat zwischen Mitarbeiterzufriedenheit und betriebswirtschaftlicher Effizienz zu meistern. Doch lohnt sich die Investition in eine Betriebskantine noch? Und welche Alternativen gibt es, um Mitarbeitende dennoch mit attraktiven Essensangeboten zu unterstützen?
Die wirtschaftliche Herausforderung von Betriebskantinen
Betriebskantinen bieten zweifellos viele Vorteile: Sie fördern die Gesundheit der Mitarbeitenden, stärken das Gemeinschaftsgefühl und tragen zur Arbeitgeberattraktivität bei. Doch die steigenden Kosten für Lebensmittel, Energie und Personal belasten die Unternehmen zunehmend. Hinzu kommt eine veränderte Arbeitswelt mit mehr Homeoffice-Tagen, wodurch die Auslastung von Kantinen sinkt und die Fixkosten pro Essen steigen.
Laut der deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. besuchen täglich zwischen 5,6 und 9,16 Mio. Erwerbstätige eine Betriebskantine. Gleichzeitig haben sich die Essgewohnheiten der Belegschaft verändert: Immer mehr Mitarbeitende bevorzugen flexible und individuellere Essensangebote, anstatt sich an feste Kantinenzeiten zu binden. Zudem kämpfen viele Kantinen immer noch mit den Nachwirkungen der Corona Pandemie. Diese Entwicklungen stellen Unternehmen vor die Frage, ob eine eigene Kantine noch wirtschaftlich tragbar ist oder ob alternative Modelle wirtschaftlicher sind.
Digitaler Essenszuschuss als moderne Alternative
Eine attraktive Lösung ist der digitale Essenszuschuss, den Unternehmen ihren Mitarbeitenden gewähren können. Diese Form der Mitarbeiterverpflegung ist flexibel, steuerlich vorteilhaft und kosteneffizient. Anstatt eine kostenintensive Kantine zu betreiben, erhalten Mitarbeitende Essenszuschüsse, die sie bei allen Restaurants, Supermärkten oder Lieferdiensten einlösen können – denn die einzige Voraussetzung ist ein Beleg, der per Smartphone oder Computer eingereicht wird.
Vorteile digitaler Essenszuschüsse:
- Kosteneffizienz: Unternehmen sparen sich die Fixkosten einer eigenen Kantine und zahlen nur für tatsächlich genutzte Zuschüsse.
- Steuerliche Vorteile: Essenszuschüsse sind in Deutschland bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei (2025: 112,50 € im Monat), was sowohl für Arbeitgebende als auch für Arbeitnehmende finanziell attraktiv ist.
- Flexibilität: Mitarbeitende können selbst entscheiden, wo und was sie essen – ob im Büro, im Homeoffice oder unterwegs.
- Arbeitgeberattraktivität: Ein flexibles Verpflegungssystem erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit und kann als Benefit im Recruiting genutzt werden.
- Kein administrativer Aufwand: Digitale Lösungen ermöglichen eine einfache Verwaltung und Abrechnung der Essenszuschüsse.
Fazit: Ist eine Betriebskantine noch zeitgemäß?
Die Entscheidung über die Wirtschaftlichkeit einer Betriebskantine hängt von vielen Faktoren ab – Unternehmensgröße, Standort, Mitarbeiterstruktur und Nutzungshäufigkeit. Während große Unternehmen mit einer hohen Kantinenauslastung weiterhin von einem eigenen Verpflegungsangebot profitieren können, lohnt sich für viele mittelständische Betriebe und Unternehmen mit einem hohen Remote-Anteil der Umstieg auf digitale Essenszuschüsse.
Moderne Verpflegungslösungen bieten Unternehmen eine kosteneffiziente und attraktive Alternative zur klassischen Kantine, die sich an die veränderten Arbeits- und Ernährungsgewohnheiten der Mitarbeitenden anpassen lässt. In einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit sollten HR-Experten und Geschäftsführer daher prüfen, ob digitale Essenszuschüsse nicht die smartere Wahl für ihr Unternehmen sind.