Mitarbeitende sind immer unzufriedener mit dem Gehalt
Der Stepstone Gehaltsreport 2024 hat es ans Licht gebracht: Fast zwei Drittel der Mitarbeitenden sind mit ihrem Gehalt unzufrieden. Eine Aussage, die auf den ersten Blick banal wirkt. Wer würde nicht gerne mehr verdienen? Doch diese Unzufriedenheit ist mehr als nur eine statistische Zahl oder ein normaler Zustand. Die Entwicklung hat gute Gründe: steigende Lebensmittelpreise, Inflation oder hohe Mietkosten.
Die Unzufriedenheit mit dem Gehalt kann zudem weitreichende Auswirkungen auf Unternehmensseite haben. Sie beeinflusst das Mitarbeiterengagement negativ, senkt die Mitarbeiterbindung und trägt so zu einer geringeren Produktivität und mehr Aufwand und Kosten im Recruiting bei.. In einer Zeit, in der der War for Talents intensiver wird, ist es für Unternehmen deshalb entscheidend, auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden einzugehen und ihre Sorgen ernst zu nehmen.
Universallösung Gehaltserhöhung?
HR-Verantwortliche haben verschiedene Instrumente, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern. Das naheliegendste ist natürlich die klassische Gehaltserhöhung. Auch wenn damit die Bedenken der Mitarbeitenden direkt adressiert werden, ist es aus unternehmerischer Sicht eine kostenintensive Lösung.
Eine weitere Option sind Arbeitgeberdarlehen. Auch hier werden finanzielle Sorgen direkt angesprochen, jedoch auf einer individuellen Basis. Das Problem mit diesem Instrument ist jedoch, dass es nur schwer skalierbar ist, aufgrund der Regelungen und Verträge hohen Aufwand erzeugt und zudem manche Mitarbeitende aus Scham nicht auf diese Lösung zurückgreifen und unzufrieden bleiben.
Mehr Gehalt, weniger Lohnnebenkosten
Doch es gibt weitere Optionen für HR-Abteilungen, um die unzufriedenen Mitarbeitenden zu erreichen. Hier kommen steuerfreie Benefits ins Spiel. Der digitale Essenszuschuss und der 50€ Sachbezug sind nicht nur steuerlich attraktiv, sondern bieten auch eine flexible Möglichkeit, das Gehalt der Mitarbeitenden aufzuwerten, ohne dabei die Lohnnebenkosten zu erhöhen.
Der digitale Essenszuschuss ermöglicht es Mitarbeitenden, ihre Einkäufe und Essen steuerfrei zu gestalten. Ob im Restaurant, Supermarkt, Café oder dem Lieferdienst – die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten gibt den Mitarbeitenden die Freiheit, ihr Essenserlebnis individuell zu gestalten. Am Monatsende erhalten sie dann mit dem Gehalt einen finanziellen Zuschuss mit ausbezahlt, basierend auf den eingereichten Belegen.
Neben dem Zuschuss zum Gehalt spricht dieser Benefit direkt die steigenden Lebensmittelkosten an und erzeugt so direkt eine hohe Relevanz. Unternehmen sparen hier aber potentiell nicht nur Lohnnebenkosten ein. Selbst bei fehlendem Budget kann dieser Benefit in Form einer Gehaltsumwandlung angeboten werden.
Der 50€ Sachbezug auf der anderen Seite eröffnet eine breite Palette von Möglichkeiten für Mitarbeitende. Statt auf standardisierte Prämien zu setzen, können sie diesen Benefit für ihre persönlichen Bedürfnisse einsetzen. Sei es für Fitnessangebote, Einkäufe, Unterhaltung oder Mobilität – die Flexibilität dieses Sachbezugs stärkt nicht nur die Wertschätzung, sondern auch die Identifikation der Mitarbeitenden mit ihrem Unternehmen.
Im Gegensatz zum Essenszuschuss wird hier das eigentliche Gehalt nicht direkt erhöht. Mitarbeitende haben aber durch die Gutscheine zusätzliche Möglichkeiten, wichtige Produkte und Leistungen zu erhalten, ohne sie aus dem erhaltenen Gehalt bezahlen zu müssen. Auch hier sparen sich Unternehmen die Lohnnebenkosten.
Die Integration solcher Benefits in die Gesamtvergütungsstrategie hat nicht nur kurzfristige Vorteile. Sie wirkt sich auch positiv auf die Unternehmenskultur aus. Die transparente Kommunikation über die Verfügbarkeit dieser Benefits signalisiert den Mitarbeitenden, dass ihre Bedürfnisse ernst genommen werden.
Dies fördert ein Klima der Wertschätzung und des Vertrauens, was wiederum die Arbeitsatmosphäre verbessert. Selbst in Fällen, in denen neue Arbeitnehmende gefunden werden müssen, tragen die Benefits zur Arbeitgebermarke bei und machen das Unternehmen so attraktiver.
Fazit
Die Unzufriedenheit mit dem Gehalt ist ein Weckruf für HR-Verantwortliche, innovative Wege zu beschreiten. Steuerfreie Benefits wie der digitale Essenszuschuss und der 50€ Sachbezug sind nicht nur Antworten auf finanzielle Bedenken, sondern auch Instrumente, um die Wertschätzung der Mitarbeitenden zu steigern und somit einen positiven Einfluss auf das Arbeitsklima und die Leistungsbereitschaft zu nehmen.
Eine durchdachte Integration solcher Benefits in die Gesamtvergütungsstrategie kann nicht nur die Unzufriedenheit mindern, sondern auch die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber nachhaltig steigern. Der Blick über den Tellerrand des traditionellen Gehalts kann den Unterschied machen, um in einer wettbewerbsintensiven Arbeitswelt hervorzustechen und Talente zu gewinnen sowie zu halten.